Geschichte

Chronik

Die Chronik in aller Kürze:

Viele Jahre und 2 Weltkriege sind seit der Eröffnung des Solsteinhauses am 14. Juni 1914 über das Land gezogen. Das an Bergsteigerunterkünften – bedingt durch die Jagdinteressen – arme Karwendel hatte eine Schutzhütte mehr aufzuweisen. Der Plan, eine weitere Schutzhütte des Zweiges Innsbruck im Karwendel zu errichten, wurde im Sektionsausschuss erstmals im Jahre 1908 gefasst. Nordwestlich von den Zirler Mahdern, an der Westseite des Solsteins, auf dem Erlsattel in 1804 m Höhe wurde ein idealer Platz gefunden. Mit dem Bau begann man im Herbst 1912 nachdem vom Gesamtverein die gewünschte Beihilfe zugesichert wurde. Am 6. Juni 1914 konnte der Wirtschaftsbetrieb aufgenommen werden.

Besondere Verdienste für das Zustandekommen des Hüttenbaues erwarben sich:

  • Dr. Adolf Hinter (Mitglied des Akad. Alpenklub als Darlehensgeber)
  • Dr. Josef Pircher (Mitglieder des Akad. Alpenklub als Darlehensgeber)
  • Oberingenieur Fritz Konzert (späterer Baudirektor und Planer der Konzertkurve als Bauleiter)
  • Dr. Franz Hörtnagl
  • Hugo Ragattini (der spätere 1. Hüttenwart)
  • Präsident Dr. Franz Trnka und zahlreiche andere

Chronik2

Das Schutzhaus welches im Stile eines Inntaler Bauernhauses errichtet wurde, enthielt zum Zeitpunkt der Errichtung:

2 geräumige Keller

   

Im Erdgeschoß:

2 Gaststuben

Speis

 

1 Wirtschaftsraum mit 3 Betten

Trockenraum

 

Küche

 

im 1. Stock:

7 Zimmer

1 Dachboden

 

1 Matratzenlager

 

Zu Beginn der Dreißigerjahre begannen politische Machtkämpfe, die Arbeitslosigkeit stieg an und der damalige Hüttenwart Hans Lenz war nicht einmal in der Lage die Pachtsummer hereinzubringen. Nur Dank der Einrichtung des markenfreien Bergsteigeressens auf alles AV-Hütten konnte auch das Solsteinhaus die ganzen Kriegsjahre offen gehalten werden. Mit Ende des Krieges wurde die Hütte von den Besatzungsmächten benützt. Aufgrund des Entgegenkommens der französischen Besatzungsmacht konnte die Hütte trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten den Betrieb ziemlich bald wieder aufnehmen. Die Besucher waren hauptsächlich Österreicher.

Sowohl bei der Bewirtschaftung als auch bei der Bewartung durch ehrenamtliche Mitarbeiter des Zweiges Innsbruck, traten ab dem Jahre 1949 geordnete Verhältnisse ein. Der Hauptzugang zur Hütte erfolgt über die Solenalm auf einem gut bezeichneten AV-Weg. Weitere Zugänge wären von Innsbruck-Kranebitten aus über die Kranebitter-Klamm (in früher Zeit der übliche Weg) und den Zirler Schützensteig, von Scharnitz über das Gleirschtal Frau-Hitt-Sattel und von Norden her zur Hütte. Große Bedeutung kommt der Hütte auch zu als Stützpunkt für den Höhenweg vom Seefelder Joch – Nördlinger Hütte – Freiungen – Solsteinhaus – Magdeburger Hütte – Seegrube – Pfeishütte – Bettelwurfhütte bzw. Hallerangerhaus. Das Solsteinhaus mit seiner Umgebung bietet neben dem Höhenweg mittlerweile über modernste Infrastruktur wie einen Seminarraum, Kletterwand, Klettergarten, Flying Fox, Mehrseillängenklettertour sowie einige klassische Kletterrouten wie die Gipfelstürmernadel, Risser Turm, Auckentaler Turm oder die Solstein Nordwand.  

Ab dem Jahr 1951 traten in der Bewirtschaftung der Hütte geordnete Verhältnisse ein. Im Jahr 1954 richtete eine Lawine größeren Schaden am Haus, Dach und an der Wasserleitung an. Die treibende Kraft bei all den notwendigen Ausbesserungsarbeiten war der damalige Hüttenwart Hermann Zangerle. Im Jahre 1962 verlor das Solsteinhaus seine langjährige Pächterin Frau Gritscher durch Tod und es war nicht einfach einen Nachfolger zu finden. Dem damaligen Hüttenwart Baumeister Kelderer gelang es jedoch mit dem Ehepaar Max und Annemarie Fiegl aus Umhausen, einen Pächter zu finden welches die Hütte wieder 10 Jahre in löblichster Weise bewirtschaftete. Mit dem Pächterwechsel im Jahre 1972, ab diesem Zeitpunkt bewirtschaftete das Ehepaar Paula und Albert Plattner aus Zirl, ebenfalls für die 10 Jahre die Hütte, kam es zu einer weiteren wichtigen Investition für die Hütte.

Eine Materialseilbahn wurde mit einem Investitionsaufwand von S 500.000,-- errichtet und erleichtert seither die Bewirtschaftung der Hütte wesentlich. Eine die Sektion schwer belastende Investition stellte im Jahr 1988/89 die Errichtung einer neuen Abwasserbeseitigungsanlage dar. Mit einem Aufwand von 1,4 Mio. Schilling wurde eine Dreikammerkläranlage zur Schlammabscheidung und teilweisen Schlammausfaulung errichtet. Die Restausfaulung erfolgt in 3 solarbeheizten Faulschlammbehälter. Auch das zufließende Frischwasser wird von der im Jahre 1987 errichteten Photovoltaikanlage (Errichtungskosten ca. 500.000,-- S) erwärmt.

In den Jahren 1996 bis 2002 wurden fogende große Investitionen getätigt: Generalsanierung der Küche mit einer eigenen Kühlzelle, weiters wurde die inzwischen in die Jahre gekommene Materialseilbahn auf neuen Stand der Technick gebracht und ein neues Dieselaggregat für die Energieversorgung angeschafft.  Die größte Investition in diesem Zeitraum stellte sicher die neue Trinkwasserversorgungsanlage dar - die ca. 3,2 Mio. Schilling teure Anlage sichert dem Solsteinhaus das Trinkwasser. Das Wasser wird seither ca. 150 Höhenmeter in zwei 8000-Liter-Tanks gepumpt. Im Jahr 2004 wurde die Abwasserbeseitigungsanlage saniert und auf den Stand der Zeit gebracht. In den Jahren 2005 und 2006 wurden die notwendigstens Instandhaltungsmaßnahmen getätig. Parallel dazu begannen die Planungen für die notwendige Generalsanierung der Hütte aufgrund diverser Behördenauflagen. Die Bauarbeiten begannen Ende Mai 2007. Der Betrieb wurde während der Saison aufrecht erhalten. Im April und Mai 2008 wurde der Bau fertig gestellt, damit die Hütte Ende Mai wieder normal in Betrieb gehen konnte. Die Hütte wurde mit großzügigen Sanitäreinrichtungen ausgestattet. Die Kapazität wurde auf ca. 90 Personen reduziert - dadurch bietet die Hütte mehrere kleine Schlafeinheiten bis maximal 12 Personen in 2er bis 12er Zimmerlagern bzw. Lagern. Der moderne Seminar- bzw. Mehrzweckraum bietet die Möglichkeit zu Seminaren, Ausbildungen oder zu einem Überbrückungstag für Kinder und Famielengruppen bei Schlechtwetter. In der Umbauphase wurde auch ein kleiner Trockenraum, sowie eine 35m2 Outdoor Kletterwand errichtet. Während der Bautätigkeiten kam zu Tage, dass auch das alte Dach am Altbestand saniert werden musste. Der ca. 1.000.000 Euro teure Umbau brachte auch die Energieversorgung auf den Stand der Zeit. Die Photovoltaikanlage wurde erweitert. Das Warmwasser wird aus Solarzellen sowie der Abwärme des neuen BHKW´s  erzeugt. Mit dem Abschluss der Arbeiten im Sommer 2008 sollten die Hüttenbautätigkeiten für einige Jahre abgeschlossen sein.